Die Künstlerin über das Projekt
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Sagt man nicht, dass das Cello das Instrument ist, welches der menschlichen Stimme am nächsten ist? Das Programm Nacht und Tag schlägt vor, diesen Sinnspruch zu bestätigen durch eine poetische Reise, die die Metamorphose von Sonne zu Mond durch gesangliche Melodien im Cello beschreibt und feinfühlig von der Harfe begleitet wird.
Dank Strauss wird das Publikum sofort in den nächsten Tag hineingeführt…ein Tag nicht wie jeder andere. Mit Massenet bricht langsam die Morgendämmerung an und der Tag beginnt dank der Feinheit von Clara Schumann zu erklingen. Tournier bietet eine melodische Promenade an während am Rande eines Sees Saint-Saëns die Eleganz eines Schwans hören lässt. Mozart bringt die Atmosphäre der Dämmerung ein wohingegen Debussy uns die Schönheit des Abends hören lässt. Schubert beschreibt den Spaziergänger der Nacht während Wagner uns die Augen in Richtung des strahlenden Sterns öffnet. Zu den Klängen von Fauré geht der Mond auf wohingegen Brahms uns eine gute Nacht wünscht. Robert und Clara Schumann wissen, wie sie uns zum Träumen bringen bis uns Fauré aus unseren Träumereien behutsam wieder herausholt. Das Licht kommt schließlich wieder zurück mit einem Morgengruß, den wir Schubert zu verdanken haben.
ESTELLE REVAZ
Die österreichisch-schweizerische Cellistin Estelle Revaz spielt regelmäßig in zahlreichen Ländern Europas, Asiens und Südamerikas. Sie wird häufig zu anerkannten Festivals wie dem Gstaad Menuhin Festival, dem Verbier Festival, dem Internationalen Festival von Colmar oder dem Festival Pablo Casals mit Partnern wie Gautier Capuçon, Renaud Capuçon, Alexandra Conunova, Raphaëlle Moreau, Tai Murray, Lena Neudauer, Sergey Ostrovsky, Tedi Papavrami, Pierre Génisson, Ralph Manno, Finghin Collins, Anais Crestin, Christian Chamorel, Gaspard Dehaene, François Dumont, François-Frédéric Guy, François Killian, Cédric Pescia oder dem Quatuor Sine Nomine eingeladen. Sie konzertiert regelmäßig in renommierten Sälen wie der Victoria Hall, dem Paul Klee Zentrum, dem Musée du Louvre, dem NCPA in Beijing, dem Oriental Art Center in Shanghai, dem CCK in Buenos Aires oder dem Auditorium del Sodre in Montevideo.
Ihre Auftritte mit Orchester zeigen die Breite ihres Repertoires, von den Konzerten Bachs bis hin zu Konzerten Guldas oder Ligetis. Ab der Saison 17/18 ist Estelle Revaz auf drei Jahre Artist in Residence beim Genfer Kammerorchester. Eines ihrer zahlreichen Projekte ist auch die Einspielung eines CD-Albums mit Konzerten von F. Martin und X. Dayer (UA).
Die Kritik hat ihre erste CD Cantique (NEOS 2015), wo sie die Solistin der Konzerte E. Blochs (Schelomo) und A. Pflügers (Pitture- UA) ist, begeistert aufgenommen. LE TEMPS spricht von einer « tiefen, scharfen und anspruchsvollen Platte, auf der das Orchester und die Solistin mit Intelligenz und feinem Gespür spielen ». Ihre Platte für Solocello Bach & Friends (Solo Musica/Sony 2017) wurde auch von der Fachpresse stürmisch begrüßt. Pizzicato schreibt: « Der Klang ist von perfekter Reinheit, die Phrasierung ist äußerst klar und die Dynamiken sind außergewöhnlich subtil. » Anlässlich ihres letzten Duoalbums mit dem Titel Fugato (Solo Musica/Sony 2017), bezeichnet Le Courrier Estelle Revaz als « einen der aufgehenden Sterne einer neuen Generation großer Interpreten » und La Liberté spricht von « einem königlichen Programm, wo das Violoncello prachtvoll singt, schmachtend und voller Kraft. »
Estelle Revaz hatte Auftritte bei Radio France, bei der RTBF, beim Deutschlandfunk, beim WDR3 sowie bei der Radio Télévision Suisse. Neulich hat Estelle Revaz 5 Sendungen Estelle et le violoncelle im Schweizer Rundfunk geleitet und dabei 5 Themen präsentiert : Der Klang des Violoncellos, Die Technik des Violoncellos im Dienst des Ausdrucks, Die Interpretation durch die künstlerische Auswahl, Das Violoncello, ein Geschichtenerzähler und Die Zauberei der Inspiration durch die Cellokonzerte.
Nach ihren Anfängen in der Schweiz wurde sie in Frankreich am Conservatoire National Supérieur de Musique et Danse de Paris unter Jérôme Pernoo sowie in Deutschland an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Maria Kliegel ausgebildet.
Seit 2015 ist Estelle Revaz Mitglied des «Forum des 100»: 100 Persönlichkeiten, die die Zukunft der Schweiz vertreten.
Zur Zeit spielt Estelle Revaz auf einem Violoncello von G. Grancino (1679) und mit einem Bogen von J. Eury (1825). Beides wurde ihr von großzügigen Schweizer Mäzenen zur Verfügung gestellt.
EWA MATEJEWSKA
Ewa Matejewska wurde in der polnischen Hauptstadt Warschau geboren. Mit sechs Jahren hat sie
mit dem Klavierspiel angefangen und sechs Jahre später zur Harfe gewechselt. Nach dem Abitur
zog sie nach Köln, wo sie das Studium an der Hochschule für Musik und Tanz Köln in der Klasse
Prof. Han – An Liu begann. Im Jahre 2007 schloss sie den Diplomstudiengang „Musikpädagogik“,
2011 den Studiengang „Künstlerische Ausbildung“ und 2014 den Masterstudiengang Interpretation
Neue Musik beim Prof. David Smeyers erfolgreich ab.
Seit Beginn Ihres Studiums hilft sie in verschieden Orchestern aus, unter anderen bei Concerto Köln, Orquestra de la Comunitat Valenciana, den Warschauer Philharmonikern, Dortmunder Philharmonikern, Neuer Philharmonie Westfallen und Sinfonie Orchester Aachen. Im Spielzeit 2010/2011 absolvierte Ewa ein Praktikum bei dem Philharmonischen Staatsorchester Mainz. Musikalische Impulse bekam sie von verschiedenen Dirigenten, unter anderem von Stanislaw Skrowaczewski, Krzysztof Penderecki, Placido Domingo, Kent Nagano, Long Yu, Yan Pascal Tortelier, Frank Ollu, Markus Creed u.A. Sie hat bei Verschiednen internationalen Festivals mitgewirkt, uA The Proms, Ludwig van Beethoven Easter Festival, Warsaw Autumn, Penderecki Festival, Acht Brücken, und Forum Neue Musik.
Meisterkurse bei Susann McDonald, Isabelle Moretti, Helga Storck, Frederique Cambreling, Chantal Metheu und Sarah O’Brien runden ihre Ausbildung ab.
Ewa Matejewska widmet sich intensiv der Kammermusik, besonders im Bereich Neue Musik. Oft
arbeitet sie mit den Komponisten eng zusammen. Mit den Mitgliedern des Ensembles 2021 hat sie
schon mehrere Kompositionen Uraufgeführt und aufgenommen.
Sie leitet Harfenklassen an der Kunst- und Musikschule der Stadt Brühl und der Musikschule Euskirchen.